Friday, January 21, 2005

Harald Schmidt ist zurück

Nun ist er also zurück: Der Star des deutschen Feuilletons, der Hoffnungsträger der ARD, der teuerste Neueinkauf des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Harald Schmidt darf wieder ab 23 Uhr tun und lassen was er möchte.
Nachdem das Ende seiner Show auf Sat1 so sehr betrauert worden war, konnte er den Erwartungen gar nicht gerecht werden. Zudem wurde die Diskussion um sein Comeback überlagert von der Gehaltsdebatte. Plötzlich stand Schmidt als Abzocker da und sein Abgang vom alten Arbeitgeber erschien nur noch in dem Licht, dass er sich bei der Vertragsverlängerung verpokert hatte.
Die erste Show in der ARD in diesem Jahr - richtig kreativ ist der Name: Harald Schmidt - war lang und weilig. Kaum ein Gag zündete so richtig. Manuel Andrack war völlig überflüssig, konnte sich aber den Wunsch erfüllen, ein Huhn zu spielen, das ja bekanntlich nicht viel zu tun hat. Der Meister selber verhaspelte sich erstaunlich oft und wirkte nur wenig spontan. Dass Spontanität jedoch seine eigentliche Stärke ist, erwies er bei der Aufzeichnung. Nachdem es technische Probleme gegeben hatte, musste sie unterbrochen werden. 20 Minuten lang unterhielt Schmidt aus dem Stehgreif die Zuschauer, was laut Insiderinformationen sehr abwechslungsreich war. Als dann die Aufzeichnung noch einmal von vorn begann, wiederholten Schmidt und Andrack die selben Sprüche, die beim zweiten Mal noch weniger zündeten als beim ersten.
Die Show am Donnerstag war leicht besser, doch ausgereift wirkt das Sendekonzept bislang nicht. Aber wenigstens sind die Bewunderer unter den Kritikern zurück. In der "Süddeutschen" wurde heute die Auftaktsendung hoch gelobt - von Kosten war nicht mehr die Rede.

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