Saturday, February 19, 2005

Ein Niedersachse In Sachsen V

Heute will ich mich mal einer Besonderheit der sächsischen Sprache im Raum Dresden widmen: dem nu! Ausgesprochen wird es fast schon nasal. Entweder wird das "u" langgezogen, wenn der Gegenüber redselig ist oder kurz gehalten. Begleitet wird es zumeist von einem Kopfnicken, das Zustimmung signalisieren soll und das "nu" unterstreicht. In vielen Fällen wird die Wendung gedoppelt als "nu, nu" verwandt. Gemeint ist es nicht als Befehl oder Ansporn im Sinne von "nun mach schon", sondern drückt Zustimmung aus - es handelt sich um eine Form des "ja". Wem jetzt "ja, ja" samt Zusatz (heißt "leck mich am Arsch") einfällt, der liegt nicht völlig falsch, kann das "nu, nu" doch tatsächlich auch in diesem Sinne verwendet werden.
Eine oft benutzte Abwandlung ist das "nu glahr", was einfach übersetzt "na klar" bedeutet. Eine Steigerung des "nu" ist das "oija", das den Kennern des Plattdeutschen bekannt vorkommen dürfte. Die Verneinung des "nu" ist das "ni", welches sowohl "nein" als auch "nicht" bedeuten kann.
Wie das "nu" verwendet wird, muss am Tonfall erkannt werden. Das erfordert ein gutes Ohr und gutes Verständnis des Gegenüber.
Glahr? Nu, nu.

1 Comments:

Blogger CaliValleyGirl said...

Those region accents are a horror for me. Here in Wuerzburg Clay's landlord's granddaughter was animatedly telling me a story, and I understood about 5 words...zebra Streifen, and links und rechts gucken...I figured out that she was telling me that the police came to her school to give them a safety lesson. It is so embarssing to be reduced to nodding and oohing and ahhing all the time, and hopefully doing it in the right places...I can't wait to come visit you and have an interpreter.

3:37 PM  

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