Thursday, February 24, 2005

Bush in Germany according to Schmidt

In a previous post, I wrote about US-German relations. Well, since then Bush has been to Germany for a few hours. He saw policemen, soldiers, entertainer like Thomas Gottschalk, and of cours our beloved chancellor Schröder, Gerhard. Apart from all the security, the chaotic traffic situation, it was nice to see that president and chancellor tried to be nice to each other though everybody knew and could see that those two will never be close friends.
Anyway, I critizised Harald Schmidt in a different post. But yesterday he was great. His "Büttenrede" was much more political than any that has been held in times of carneval for several years. And I really loved how he played with ARD-correspondent, who did not know where Bratislava was, not to forget the commentator who presented the Prussian march, however the US national anthem followed. Schmidt only said: Americans are the better Prussians.
So, I am still a believer, who will occasionally watch Harald Schmidt without "show" on TV.

Saturday, February 19, 2005

Ein Niedersachse In Sachsen V

Heute will ich mich mal einer Besonderheit der sächsischen Sprache im Raum Dresden widmen: dem nu! Ausgesprochen wird es fast schon nasal. Entweder wird das "u" langgezogen, wenn der Gegenüber redselig ist oder kurz gehalten. Begleitet wird es zumeist von einem Kopfnicken, das Zustimmung signalisieren soll und das "nu" unterstreicht. In vielen Fällen wird die Wendung gedoppelt als "nu, nu" verwandt. Gemeint ist es nicht als Befehl oder Ansporn im Sinne von "nun mach schon", sondern drückt Zustimmung aus - es handelt sich um eine Form des "ja". Wem jetzt "ja, ja" samt Zusatz (heißt "leck mich am Arsch") einfällt, der liegt nicht völlig falsch, kann das "nu, nu" doch tatsächlich auch in diesem Sinne verwendet werden.
Eine oft benutzte Abwandlung ist das "nu glahr", was einfach übersetzt "na klar" bedeutet. Eine Steigerung des "nu" ist das "oija", das den Kennern des Plattdeutschen bekannt vorkommen dürfte. Die Verneinung des "nu" ist das "ni", welches sowohl "nein" als auch "nicht" bedeuten kann.
Wie das "nu" verwendet wird, muss am Tonfall erkannt werden. Das erfordert ein gutes Ohr und gutes Verständnis des Gegenüber.
Glahr? Nu, nu.

Saturday, February 12, 2005

Ein Niedersachse in Sachsen IV

Die Sachsen feiern Karneval. Allerdings heißt es manchmal auch Fasching, obwohl die großen Vereine Carneval Clubs sind. Zu DDR-Zeiten war es schwierig zu feiern, da politische Anspielungen nicht geduldet und die Vereine dementsprechend überwacht wurden. Trotzdem gab es Sitzungs- und Straßenkarneval.
Verbreitet war etwas, was doch sehr an Halloween erinnert: Kinder zogen kostümiert von Haus zu Haus und erbettelten sich Süßigkeiten. Am Faschingsdienstag wurde zudem in den Kinderhorten und Volks- bzw. Grundschulen verkleidet gefeiert. In Dresden wird auch der Winter vertriben, was in diesem Jahr, sechs Wochen vor Frühlingsanfang wenig Sinn machte, trotzdem aber funktioniert hat. Denn seit drei Tagen ist es warm und regnerisch.

Dieses Wochenende steht ganz im Zeichen des 13. Februars. 1945 starben bei schweren Luftangriffen an diesem Datum rund 35 000 Menschen. Wegen der vielen Flüchtlinge ist die genaue Opferzahl nur schwer heraus zu bekommen. Da das Kriegsende kurz bevor stand, wurde der Angriff als Barberei verurteilt. Tatsächlich war Dresden aber als Nachschubweg für die Ostfront nicht ohne Bedeutung.
Nun maschieren die Neo-Nazis um des "Bombenterrors" zu gedenken, wie sie es nennen. Die Linken marschieren unter dem Motto "No Tears for Krauts". Die Polizei wird sich mit beiden Seiten prügeln.
Die Mehrheit wird hoffentlich die Mitte stellen, die vor allem schweigend gedenken möchte. Nixons "silent majority" könnte also in etwas anderem Sinne Wirklichkeit werden. Wenn es aber weiter so regnet, werden die 10 000 bis 14 000 Kerzen, die angezündet werden sollen, nicht brennen. Nun, morgen wird es sich entscheiden. Den Rechten steht eine Überraschung bevor: Am Kongresszentrum will die CDU den "Great Dictator" auf Großbildleinwand abspielen, und zwar Charlys Rede, in dem Moment, an dem die Neofaschisten vorbeiziehen.

Saturday, February 05, 2005

Görhard and Tschorge and his wife Condi

Hey, isn't it cool? Germany will help Iraq to build a nation. Our lovely Chancellor will give up his opposition towards the American version of spreading Democracy to the Middle East. Condi, who subconsciously thinks that she is Bush's wife, just needs to talk to Schröder to reach a point Powell has never reached. Why did the German government do this? Well, George W. promised to come to Germany. He will not stay long and spend most of his time in small towns that are easier to controll for the police who has to protect the guest.
While I think German-American relations should improve, I do not think that Germany should give up opposition to the third Persian Gulf War. That war was wrong and a crime when you consider international law. You might say that Iraqis should not pay the price and need help now. Yeah, they do, but who is the new regime there. The elections were only a first step towards nation building, nothing more. Iraq is no Democracy and will probably never be one.

Ein Niedersachse in Sachsen III

Da ich nun die nächste Zeit in Sachsen verbringen werde, soll das so etwas wie eine wöchentliche Kolumne werden. Ich hoffe, ihr bleibt dran.
Um noch mal auf den Punkt des Radfahrens in Dresden zurück zu kommen: Auf Bürgersteigen zu fahren macht einfach keinen Spaß. Ständig muss man die Kante runter und wieder rauf, dabei zwischenzeitig über Kopfsteinpflaster, wobei man aufpassen muss, nicht in die Rillen zu geraten, was bei der Querung einer Pflastersteinstraße nicht ganz einfach ist. Für Strecken, die bei gut ausgebauten Radwegen in fünf Minuten zu schaffen sind, braucht man acht bis zehn, je nach Verkehr. Um die Felgen, Speichen etc. nicht zu sehr zu belasten, kann man die Kanten nicht runter springen, sondern muss abbremsen. Schlaue Menschen haben daraus den Schluss gezogen, sich Mountainbikes anzuschaffen, die wiederum so teuer sind, dass Raddiebstahl ein lukratives Geschäft ist. Mein Rad hat es noch nicht erwischt. Weder ist es kaputt, noch geklaut.

Heute feiert die sozialistische Prachtstraße der sächsischen Landeshauptstadt, die Prager Straße, ihren 40. Geburtstag. Im Zweiten Weltkrieg wurden weite Teile der Straße zerstört und blieb in schauerlichem Zustand, ehe sich die DDR 1965 entschloss, eine Einkaufsstraße nach sowjetischem Vorbild aufzubauen. Demenstprechend klotzig ist die Straße geworden. Aber die Kuafhäuser hat es gefreut, haben sie doch riesige Flächen zur Verfügung. Auch ein riesiges Multiplex-Ufa-Kino findet sich hier - Gigantomanen haben also ihren Spaß. Man braucht jedoch nur in den Süden auszuweichen, ehe alte Stadtvillen ins Blickfeld kommen. Zu weit sollte der Liebhaber der Architektur des 19. Jahrhunderts aber nicht gen Süden ausweichen, denn nach den Villen folgen Plattenbauten, die DDR-Betonversion der Westdeutschen Bausünden der 50er Jahre. Heute beliebt als billiger Wohnraum. Wer in Dresden einen Mieter für die Platte gewinnt und selbst wohnen bleibt, erhält von der städtischen Baugesellschaft übrigens eine Prämie.

Und nächste Woche: Wie die Sachsen Karneval feiern.