Sunday, July 03, 2005

Ein Niedersachse in Sachsen XII

Es ist langsam an der Zeit, mal ein Wort über tägliche Bedürfnisse zu verlieren: Essen und trinken stehen da ganz oben auf der Liste. Die Sachsen bevorzugen insgesamt eher eine fette Küche. Altdeutsche Küche könnte man fast sagen, mit viel Kartoffeln und Fleisch. Durch die Nähe zu Böhmen sind auch Klöße recht beliebt. Ihren Siegeszug noch nicht angetreten hat die Currywurst. Die thüringische Bratwurst erfreut sich zu starker Beliebtheit.
Ausländische Einflüsse gibt es natürlich auch. So ist das Angebot an Dönerbuden erstaunlich hoch, verglichen mit der geringen Zahl von Türken, die in Dresden wohnen. Kaum vorhanden sind dagegen Italiener. Das führt zu einem völligen Mangel an vernünftigen Pizzerien. Obwohl nicht viele Italiener hier wohnen, gibt es doch einige Nudeltheken. Doch die haben oft erschreckende Rezepturen im Angebot - Nudelsoßen, die als improvisierte Eigenkreation schon einmal gekocht werden, die man jedoch nie verkaufen würde. Am schlimmsten ist die Variante der roten Soße (bei Döner ist das übrigen Ketchup; bitte immer vermeiden), wo Wurstscheiben hineingeschnitten werden. Harmloser ist da die Restelasagne, in die etwa Dosenerbsen kommen.
Bei Getränken steht Kaffee oben auf der Liste. Tee spielt nur eine Nebenrolle. Dazu wird oft Eierschecke angeboten oder russischer Zupfkuchen. Bier ist glücklicherweise Pils, wobei nur Radeberger ansatzweise herb schmeckt. Auf ihre Kosten kommen Anhänger von Schwarzbier, da es drei bis vier Sorten aus der Gegend gibt (das beste ist allerdings aus Thüringen: Köstritzer). Der sächsische Wein ist nicht übel, aber kein Massenprodukt, weil dafür die Anbauflächen zu klein sind.
Das beste ist aber, dass Essen und Getränke selten richtig teuer, sondern meist gut erschwinglich und oft richtig günstig sind (ein halber Liter Bier kostet im Schnitt 2,70 Euro).

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